So machen Sie Ihren Rasen Fit für die Hitzeperiode
Kühle, feuchte Rasenteppiche: Besonders in heissen Sommern sind sie ein wahrer Segen für unser Gartenklima, denn sie senken die Temperatur und sorgen für angenehme Luftfeuchtigkeit. Doch ausgerechnet ab Temperaturen über 25 °C wird die Erhaltung einer intakten Rasenfläche zur Herausforderung. Wie Ihr Rasen die sommerliche Hitzeperiode gut übersteht haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.
Darauf kommt es an
Spezialmischung
Eine Rasensaat, aus der auf trockenem Boden ein saftig-grüner Teppich spriesst? Das gibt es wohl nur im Märchen. Aber trotzdem können Sie durch die Auswahl des richtigen Saatgutes viel Arbeit sparen. Günstige Saatmischung enthalten oft einen hohen Anteil an Futtergräsern; die wachsen zwar schnell in die Höhe, bilden aber weder tiefe Wurzeln noch eine dichte Grasnarbe. Eine solche Rasenfläche kann sich vor Hitze und Trockenheit kaum schützen.
Spezielle Trocken-Saaten enthalten dagegen besonders tiefwurzelnde und trockenverträgliche Grassorten. Die können sich auch an tieferen Wasservorräten im Boden bedienen, wenn die Erdoberfläche bereits ausgetrocknet ist. Zudem wachsen sie nicht ausschliesslich in die Höhe, sondern bilden einen dichten Teppich aus Seitentrieben, wodurch im Sommer weniger Feuchtigkeit aus dem Boden entweicht. Mit der Auswahl geeigneter Rasensaat legen Sie also bereits einen Grundstein dafür, später wertvolles Giesswasser zu sparen.
Strategie
Bei Hitze nicht zu tief mähen, davon haben Sie sicherlich schon gehört. Aber auch hier ist Vorbereitung alles! Schon im Frühjahr können Sie damit beginnen, Ihren Rasen durch richtiges Mähen auf die Strapazen des Hitzesommers vorzubereiten. Im milden Frühjahr, wenn es noch ausreichend regnet, hat Ihr Rasen die meiste Kraft für üppiges Wachstum. Das können Sie sich zur Nutze machen, indem Sie regelmässig mähen – am besten alle vier bis sieben Tage. Das fördert die Bildung von Seitentrieben an den Rasenhalmen, der Rasenteppich wird über die Wochen dichter und es verdunstet weniger Wasser.
Mit steigenden Temperaturen empfehlen wir Ihnen, seltener zu mähen, bzw. es ganz einzustellen. Denn Sie werden sehen: Ab Temperaturen von 25 °C verlangsamt Ihr Rasen seine Wachstumsgeschwindigkeit erheblich, ab 30 °C wächst er dann gar nicht mehr. Er ist schliesslich damit beschäftigt, den Hitzestress zu bewältigen – da bleibt keine Kraft mehr zum Wachsen. Deshalb sollten Sie unbedingt dafür sorgen, dass sich die Fläche ausreichend schützen kann. Dazu erhöhen Sie die Schnitthöhe Ihres Rasenmähers mit steigenden Temperaturen frühzeitig auf 5-7 cm.
Ihr Rasenmäher verfügt über eine Mulch-Funktion? Noch besser! Der feingehäckselte Rasenschnitt schützt die Erdoberfläche zusätzlich vor Verdunstung und gibt die bodeneigenen Nährstoffe wieder an Ihren Rasen zurück.
Timing
Rasen ist robust und hält eine Menge aus, aber dass so ein kleines Pflänzchen keine meterlangen Wurzeln bilden kann, ist doch klar, oder? Deshalb braucht Rasen in den warmen Sommermonaten Ihre Hilfe. Bleibt der Regen über Wochen aus, werden zusätzliche Wassergaben nötig – und zwar am besten regelmässig und lange. Denn in gewisser Weise zeigen Sie Ihren Rasenwurzeln durch die Art der Bewässerung, wo es langgeht: Besprängen Sie Ihren Rasen 1-2 Mal pro Woche über mehrere Stunden, kann das Wasser den Boden gut durchdringen. Um es zu erreichen, wird Ihr Rasen lange Wurzeln bilden, mit denen er sich in längeren Trockenzeiten viel besser selbst versorgen kann. 15-20 Liter pro Bewässerungsdurchgang sind optimal. Ein einfacher Regenmesser verrät Ihnen, wann diese Menge erreicht ist. Natürlich wollen wir nichts verschwenden, giessen Sie deshalb in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden – dann verdunstet am wenigsten und das Wasser kommt bei den Wurzeln an.
Vorbeugen
Auch beim Düngen gilt: die gute Vorbereitung macht den schönen Rasen. Haben die Halme das Wachstum unter dem Hitzestress einmal eingestellt, werden sie auch keinen Dünger mehr aufnehmen. Den gut gemeinten Rettungsanker im Hochsommer kann der Rasen also häufig gar nicht gebrauchen – auf den spärlich bewässerten Rasenflächen verursachen die Nährsalze auch schnell Verbrennungen. Deshalb empfehlen wir, den Rasen schon im Frühjahr mit einem Langzeitdünger zu versorgen. Bei den milden Temperaturen ist der Rasen besonders wachstumsfreudig und dank des ausreichenden Wasserangebotes kann er sich gut an den Nährstoffen aus dem Dünger bedienen. So gestärkt wird Ihr Rasen die heissen Sommermonate deutlich besser überstehen.
Warum ein Langzeitdünger? Ein hochwertiger Langzeitdünger setzt seine Nährsalze nur bei Bedarf im Boden frei – das heisst dann, wenn Temperaturen und ein Wasserangebot herrschen, bei denen Ihr Rasen auch wächst. Verbrennungen, z.B. durch einen zu hohen Salzgehalt im Boden, müssen Sie bei einem hochwertigen Langzeitdünger also nicht befürchten und es wird auch kein unnötig freigesetztes Nitrat ins Grundwasser ausgewaschen. Sie tun damit also auch etwas Gutes für die Umwelt.
Gesunder Rasen sieht nicht nur schön aus, sondern hat auch wichtige Funktionen: So sichert eine intakte 250m²-Rasenfläche in der Wachstumszeit den täglichen Sauerstoffbedarf einer vierköpfigen Familie!