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Steckbrief

Falscher Mehltau

Falscher Mehltau Wein
Falscher Mehltau an Blatt einer Gurkenpflanze

Eigenschaften

Wirtspflanze:
besonders anfällig sind Gemüse, Weinreben und Rosen
Symptome:
Absterben der betroffenen Pflanzenteile, Eintrocknen der Früchte
Aussehen:
gelbliche bis braune oder violette Flecken auf der Blattoberseite, weisslicher Sporenbelag auf der Unterseite

Befallszeit

Beschreibung

Was ist Falscher Mehltau?

Der Falsche Mehltau ist eine weit verbreitete Pflanzenkrankheit, die sowohl Hobbygärtner als auch professionelle Landwirte vor grosse Herausforderungen stellt. Wenn im Frühjahr die Temperaturen langsam steigen und die Luftfeuchtigkeit zunimmt, sind besonders Weinreben, Gemüse und Rosen anfällig für Falschen Mehltau. Allgemein fühlt sich der Pilz bei regnerischem Wetter wohl. Einen Befall erkennt man durch Flecken an der Oberseite der Blätter und einen Sporenbelag an der Unterseite.

Es sind Vertreter der Familie der Peronosporaceae, die den Falschen Mehltau an verschiedensten Kulturen verursachen. Jede Art ist dabei auf eine Pflanzenart spezialisiert. So befällt zum Beispiel der Erreger Peronospora sparsa Rosensträucher, Plasmopara viticola Weinreben und Pseudoperonospora cubensis Gurken. 

Mögliche Wirtspflanzen

  • Weinreben: Es gibt mittlerweile auch weniger anfällige oder resistente Sorten
  • Rosen 
  • Gemüse und Kräuter: verschiedenste Gemüsearten, zum Beispiel Kopfsalat, Radieschen, Kohlgewächse, Zwiebeln, Nüsslisalat, Basilikum und Gurken
  • Frühjahrsblüher: Beispielsweise werden Stiefmütterchen, Primeln und Bellis häufig angegriffen
  • Sonnenblumen, Hopfen

Schadbild: Wie erkennt man Falschen Mehltau?

Je nach Pflanzenart treten gelbe bis bräunliche oder violette, teilweise ölige Flecken an den Blattoberseiten, Blüten oder Stängeln auf. Nachfolgend verbräunen die Blätter und sterben ab. Die Sporenträger des Pilzes wachsen bei feuchten Bedingungen aus den Spaltöffnungen der Blätter heraus, daher zeigt sich der weisse bis gräuliche Sporenbelag meistens an den Blattunterseiten, in seltenen Fällen auch auf der Blattoberseite. Auch Früchte können befallen werden, z.B. bei der Weinrebe, es entstehen sogenannte 'Lederbeeren'. Bei starkem Befall mit dem Falschen Mehltau kann es zu grossen Ernteausfällen v.a. im Weinbau und Gemüseanbau kommen.
Betroffenes Gemüse sollten Sie nicht mehr verzehren, da der Pilz – auch wenn er nicht giftig ist – Allergene absondert, welche beim Menschen zu Reaktionen führen können.

Lebensweise und Verbreitung

Im Gegensatz zum Echten Mehltau braucht der Falsche Mehltau eine feuchte Witterung. Dabei sorgen Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad für ideale Wachstumsbedingungen, allerdings kann sich der Pilz auch bei deutlich kühleren Bedingungen entwickeln.

Die Sporen werden durch die Luft oder auch durch Spritzwasser weiterverbreitet. Sie keimen bei hoher Feuchtigkeit auf der Blattoberfläche und dringen häufig über die Spaltöffnungen ins Pflanzengewebe ein. Der Pilz wächst anschliessend im Blattgewebe  und ernährt sich von den Zellen, bis diese zusammenbrechen. Aus den Spaltöffnungen, die bei vielen Pflanzen auf der Blattunterseite häufiger zu finden sind, bilden sich Sporenträger, mit grossen Mengen an Sporen. Diese können bei Feuchtwetterperioden für eine epidemieartige Ausbreitung der Krankheit sorgen.
So entzieht der Pilz der Pflanze wichtige Nährstoffe und breitet sich immer weiter aus, auch auf Früchte, Blüten und andere Pflanzen. Bei starken Minusgeraden überwintert der Pilz an den Trieben, auf dem Laub, im Boden und an den Früchten in Form von Dauersporen. 

Echten Mehltau und Falschen Mehltau unterscheiden

Echter und Falscher Mehltau werden manchmal miteinander verwechselt, obwohl sie durch völlig unterschiedliche Pilzarten verursacht werden. Beide Krankheiten zeigen sich durch charakteristische Symptome und erfordern spezifische Bekämpfungsstrategien.

Vergleich Echter und Falscher Mehltau
     
Schadbild Falscher Mehltau: Sporenbelag in der Regel auf der Blattunterseite, Auf der Blattoberseite sind gelbliche bis bräunliche fleckige Verfärbungen erkennbar. Echter Mehltau: Weisser, mehlartiger Belag, meist auf der Blattober- und unterseite.
Wetterbedingungen Falscher Mehltau: tritt bei feuchtkühlem Wetter auf Echter Mehltau: tritt bei trockenem und warmem Wetter auf
Haüfig betroffen Falscher Mehltau: Gurken, Zwiebeln Kohlgewächse, Salat, Rosen und Weinreben Echter Mehltau: Gurken, Tomaten, Zucchetti und Weinreben
Verbreitung Falscher Mehltau: Der Erreger dringt ins Pflanzengewebe ein und bildet dann auf der Blattunterseite Sporen.  Echter Mehltau: Der Erreger verbreitet sich auf der Blattoberfläche.

 

Mehr zum Echten Mehltau erfahren Sie im Artikel „Echter Mehltau“.

Bekämpfung

Was tun bei Falschem Mehltau?

Sollten Sie einen Befall mit Falschem Mehltau an Ihren Pflanzen entdecken, ist schnelles Handeln gefragt. Entfernen Sie befallene Blätter und Früchte schnellstmöglich und entsorgen diese unbedingt im Hausmüll. Bei der Entsorgung auf dem Komposthaufen könnte sich der Mehltau leicht weiterverbreiten.

Zum Pflanzenschutz können Sie Fungizide wie das Gesal Kupfer-Ersatz verwenden, um den Pilz und dessen Sporen effektiv zu bekämpfen. Bei Wein ist auch der Gesal Brennnessel-Extrakt hilfreich.

Vorbeugende Massnahmen

Um einen Befall mit Falschem Mehltau vorzubeugen, können Sie einige Vorsichtsmassnahmen treffen:

1. Resistente Pflanzen wählen: Setzen Sie schon bei der Auswahl der Pflanzen auf resistente Sorten wie den Spinat 'Dolphin', die Weinreben 'Fanny' oder die Bodendeckerrose 'Sommermärchen'. Sollte es keine speziellen Sorten geben, die als resistent gelten, ist es sinnvoll, zumindest auf robuste Sorten zurückzugreifen.

2. Pflanzabstand einhalten: Achten Sie auf ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen, um eine gute Luftzirkulation und gesunde Entwicklung zu fördern.

3. Heller und gut durchlüfteter Standort: Wählen Sie einen Standort, der viel Licht und gute Belüftung bietet. Feuchtigkeit begünstigt den Mehltaupilz.

4. Kaliumbetonte Düngung: Verwenden Sie Dünger mit hohem Kaliumgehalt, wie zum Beispiel den Gesal COMPLETE Pflanzendünger, um die Pflanzen zu stärken.

5. Blätter trocken halten: Giessen Sie die Pflanzen so, dass die Blätter möglichst trocken bleiben, da feuchte Blätter Pilzkrankheiten begünstigen. 

6. Regelmässige Kontrolle: Überprüfen Sie Ihre Pflanzen regelmässig, insbesondere die Blattunterseiten, um einen Befall frühzeitig zu erkennen und sofort behandeln zu können.

7. Pflanzen schneiden: Schneiden Sie die Pflanzen regelmässig, um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten.

8. Vorbeugender Einsatz von Fungiziden: Bei feuchtkühler Witterung können vorbeugende Spritzmassnahmen mit einem wirksamen Pilzbekämpfungsmittel sinnvoll sein, besonders in Gärten, die Jahr für Jahr anfällig sind.

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