Steckbrief
Eigenschaften
Befallszeit
Beschreibung
Echter Mehltau
Der Pilz befällt unterschiedlichste Pflanzenarten, entzieht ihnen ihre Nährstoffe und bildet dabei einen weissen Belag auf den Blättern – die Rede ist vom Echten Mehltau. Der Sammelbegriff „Echter Mehltau“ umfasst verschiedene Pilzerreger, die eng miteinander verwandt sind und je nach Erreger unterschiedliche Nutz- und Zierpflanzen befallen. Häufig betroffene Pflanzenarten sind Weinreben, Zucchettis, Gurken, Stachelbeeren sowie Dahlien und Rosen. Aber auch an Weizen tritt der Pilz auf. Die Echten Mehltaupilze sind stets sehr stark spezialisiert. So befällt ein Erreger immer nur eine bestimmte Pflanzenart sowie mit ihnen eng verwandte Arten einer Pflanzenfamilie. So tritt der Mehltaupilz Podosphaera leucotricha vor allem an Äpfeln auf, während Weinreben von dem Mehltaupilz Oidium tuckeri (Erysiphe necator) befallen werden und der Pilz Erysiphe alphitoides besonders Eichen befällt.
Entdecken Sie kleine, weisse, mehlige Flecken auf den Blattoberseiten Ihrer Pflanze, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Befall mit dem Echten Mehltau. Zu Beginn der Pilzerkrankung zeigt sich der Erreger auf den Blättern der Pflanze meist nur punktuell. Die Flecken breiten sich allerdings rasch zu einem flächendeckenden weissen Belag aus, der sich leicht wegwischen lässt. Unter der weissen Schicht zeigen sich häufig bereits leicht braunrötliche Stellen. Ist der Befall bereits fortgeschritten, breitet sich das Pilzgeflecht auf das gesamte Blatt sowie die Blütenknospen, Triebspitzen und Früchte aus. Bei Nichtbehandlung verfärben sich die Blätter bräunlich, rollen sich zusammen und fallen schliesslich ab.
Vor allem Rosen werden häufig von dem Echten Rosenmehltau (Podosphaera pannosa) befallen. Woran Sie Echten Mehltau an Rosen erkennen und wie Sie ihn effektiv bekämpfen, erfahren Sie in unseren Artikel „Echten Mehltau an Rosen bekämpfen – 5 Tipps“.
Der Echte Mehltau gehört zur Gruppe der Schlauchpilze und ist ein sogenannter „Schönwetterpilz“, was bedeutet, dass er nicht unbedingt auf hohe Feuchtigkeit angeweisen ist, wie andere Pilzerreger. Trockene und sonnige Tage bei Temperaturen um die 20 Grad kommen dem Pilzerreger zur Ausbreitung sehr gelegen. Zwar begünstigt eine Luftfeuchtigkeit von etwa 70 Prozent einen Befall, tropfendes Wasser oder Blattnässe benötigt der Echte Mehltaupilz jedoch nicht, um sich auszubreiten. Bereits im Frühjahr verteilen Wind und Spritzwasser die ersten Sporen des Echten Mehltaus auf die Blattoberseiten verschiedener Pflanzen. Trifft der Erreger auf eine geeignete Wirtspflanze, so beginnt er zu keimen und bildet ein Pilzgeflecht (Myzel) aus, das auf der Blattoberfläche wächst und in die Epidermiszellen (oberste Zellschicht des Blattes) eindringt. Dort entzieht der Mehltau den Blättern den Pflanzensaft, der wichtige Nährstoffe liefert und somit zur Ausbreitung des Pilzes dient. Das Ergebnis ist ein weisser Belag, der sich zunächst auf den Blattoberseiten zeigt und später Fruchtkörper mit Sporen ausbildet, die eine weitere Verbreitung fördern. Der Befall kann ausserdem durch starke Temperaturschwankungen verstärkt werden. Zwar ist ein Befall in den Sommermonaten bei hohen Temperaturen am wahrscheinlichsten, bereits im warmen Frühjahr kann der Pilz an einigen Pflanzen jedoch zum Vorschein kommen, da er an den Trieben und Knospen der Pflanze in kleinen Fruchtkörpern und als Myzel überwintern kann.
Im Gegensatz zum Echten Mehltau, dem „Schönwetterpilz“, handelt es sich bei dem Falschen Mehltau um einen „Schlechtwetterpilz“, der fast immer an den Blattunterseiten seine Sporenträger ausbildet. Anders als der Echte Mehltau wächst der Falschen Mehltau nicht an der Blattoberfläche, sondern dringt in tiefere Gewebeschichten ein. Dadurch ist die Pilzkrankheit schwerer zu bekämpfen. In unserem Artikel zum Falschen Mehltau erfahren Sie, woran der Pilzerreger zu erkennen ist und wie man ihn am besten bekämpft.
Wetterbedingungen | Echter Mehltau: Verbreitung sowohl bei trockener als auch feuchter Witterung |
Falscher Mehltau: Verbreitung bei kühler Witterung mit hoher Luftfeuchtigkeit |
Verbreitung | Echter Mehltau: Pilzbelag meist nur auf den Blattoberseiten | Falscher Mehltau: Sporenbelag in aller Regel auf den Blattunterseiten |
Ausbreitung | Echter Mehltau: Erreger überzieht die Blattoberfläche | Falscher Mehltau: Erreger dringt in tiefere Gewebeschichten ein |
Aussehen | Echter Mehltau: weisser, meist leicht abwischbarer Belag | Falscher Mehltau: weissgrauer bis bräunlicher, nicht abwischbarer Belag |
Bekämpfung
So bekämpfen Sie den Echten Mehltau
Wenn Sie bei der Kontrolle Ihrer Pflanze, einen Befall mit dem Echten Mehltau feststellen, entfernen Sie als erste Massnahme betroffene Pflanzenteile am besten umgehend, um einer schnellen Verbreitung entgegenzuwirken. Damit sich die Sporen nicht auf andere Pflanzen verbreiten, ist es empfehlenswert, die entfernten Pflanzenteile nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll zu entsorgen. Bei ersten Anzeichen einer Pilzerkrankung stärken zugelassene, natürliche Grundstoffe wie Lecithin , Schachtelhalm oder Brennnessel die Pflanze und fördern ihre Widerstandsfähigkeit. Um den Erreger nachhaltig zu bekämpfen, wenden Sie ein Fungizid an. Das Gesal Anti-Pilz forte stoppt die Ausbreitung von Echtem Mehltau an Zierpflanzen effektiv und schützt die Pflanze gleichzeitig vor einem erneuten Befall. Bei Nutzpflanzen ist das Gesal Universal Pilzabwehr eine gute Wahl.
So häufig der Echte Mehltau auch auftritt, ist er mit den richtigen Massnahmen meist auch vermeidbar. Bereits bei der Pflanzenauswahl sind Sie mit widerstandsfähigen und resistenten Sorten auf der sicheren Seite. Zu den resistenten beziehungsweise widerstandsfähigen Nutzpflanzen gehören beispielsweise die Salatgurkensorte 'Deltastar', die gelbe Zucchettisorte 'Soleil', die Tomatensorte 'Maranello' sowie die Apfelsorte 'Rewena'. Viele weitere Sorten, die eine Resistenz gegen den Echten Mehltaupilz aufweisen, lassen sich ausserdem ganz einfach im Gartenhandel erfragen.
Bei der Bepflanzung beugen Sie dem Echten Mehltau vor, indem Sie die vorgegebenen Abstände zwischen den Pflanzen einhalten. Danach ist es bei der Pflanzenpflege zur Vorbeugung von Bedeutung, keine zu grosse Menge an stickstoffhaltigen Düngern zu verabreichen, sondern auch Wert auch genügend Kalium zu legen. Denn eine Versorgung mit sehr viel Stickstoff sorgt dafür, dass das Pflanzengewebe sehr weich und somit nur wenig widerstandsfähig ist. Die Sporen des Echten Mehltaus können auf einem so weichen Gewebe sehr leicht Fuss fassen. Zudem sollten Sie Ihre Pflanzen zwar gleichmässig feucht halten, jedoch nicht von oben bewässern.
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