Steckbrief
Bedürfnisse
Erntezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Feigenbaum pflanzen
Damit Sie jedes Jahr ein paar Feigen von Ihrem Bäumchen ernten können, sollten Sie es unbedingt an den sonnigsten Platz stellen, den Ihr Garten zu bieten hat. Aber auch da hat die Sommersonne in unseren Breitengraden nicht immer genug Power, um bis zum Herbst süsse Feigenfrüchte auszureifen. Deshalb können Sie den Feigenbaum zur Unterstützung an eine südlich ausgerichtete Hauswand stellen. Diese gibt zusätzlich Wärme ab. Damit keine Wärme verloren geht, können Sie ausserdem darauf achten, dass der Standort des Feigenbaums windgeschützt ist. Besonders exponierte Balkone in höheren Stockwerken sind für eine Feige deshalb leider ungeeignet. An einem sonnigen Standort auf dem Balkon oder der Terrasse gedeiht Ihre Kübelpflanze hingegen perfekt.
Zwar gibt es einige Feigensorten, die Fröste bis zu minus 20°C überstehen, jedoch sind das meist ausgerechnet jene Sorten, die wenig ertragreich sind. Andere Sorten überstehen zumindest kurzweilig Fröste bis minus 5°C. Friert der Feigenbaum über den Winter zu stark zurück, braucht er über die Sommermonate aber oft so lange, um sich zu erholen, dass er es nicht zur Fruchtreife bringt. Wenn es Ihnen also auch um das Ernten der Früchte und nicht nur um einen hübschen Laubbaum geht, können wir Ihnen nur empfehlen, sich einen Feigenbaum im Kübel anzuschaffen. Der optimale Zeitpunkt, um eine Feige aus der Gärtnerei in Ihrem Garten einziehen zu lassen, ist Mitte Mai nach den Eisheiligen.
Gepflanzt wird in hochwertige Kübelpflanzenerde. Optimalerweise halten Sie nach einer Spezialerde für mediterrane Pflanzen Ausschau. Neben einer optimal abgestimmten Nährstoffformel enthalten diese einen erhöhten Sandanteil, was der Staunässe empfindlichen Feige in ihrer Entwicklung zugutekommt. Aufgrund der Nässe-Empfindlichkeit sollten Sie das Abflussloch Ihres Topfes vor dem Einpflanzen mit ein paar Steinen oder Tonscherben bedecken, so kann nichts verstopfen. Setzen Sie den Feigenbaum einige Zentimeter tiefer ein, als sie in ihrem Plastiktopf sass. Dadurch wächst die Pflanze schneller an und die Wurzeln sind zusätzlich vor Kälte und Trockenheit geschützt.
Diese Feigensorten eignen sich für die Pflanzung im Kübel |
Dauphine: Die Sorte wächst buschig und bringt auch im Topf gute Erträge |
Negronne: Gilt als eine der wohlschmeckendsten Feinbaum-Sorten; sie bleibt kompakt und wird nicht zu ausladend; allerdings sollte sie geschützt stehen |
Osborn Prolific: Langsam wachsende Sorte, die auch in kühlen Sommern noch Früchte trägt und mit etwas weniger Licht auskommt |
Longue de Aout: Trägt gelb gefärbte Früchte und ist sehr ertragreich |
Madeleine des deux Saisons: Durch ihren eher schwachen Wuchs ist sie hervorragend als Topfpflanze geeignet; sie trägt aromatische Früchte |
Richtig pflegen
Feigenbaum pflegen
Da aus dem Kübel in der prallen Sonne viel Wasser verdunstet, muss der Feigenbaum von Frühjahr bis Herbst regelmässig gegossen werden. Während der Fruchtbildung kann im Sommer sogar tägliches Giessen notwendig sein. Schauen Sie vorher aber immer genau hin, ob die die Oberfläche bereits angetrocknet ist, denn sowohl zu viel als auch zu wenig Wasser bestraft der Feigenbaum relativ schnell mit Blattabwurf.
Das Ausreifen der zuckersüssen Feigen kostet die Pflanze viel Energie, von April bis in den August sollten Sie Ihren Feigenbaum deshalb alle zwei Wochen mit einem Kübelpflanzendünger versorgen. Entscheidend ist dabei ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis von Kalium und Phosphor, wie es in speziellen Düngern für mediterrane Pflanzen enthalten ist – diese Nährstoffe fördern den Fruchtansatz und das Ausreifen der Feigen.
Alle Früchte, die es bis zum Herbst nicht zur Reife geschafft haben, können Sie erst mal am Feigenbaum hängen lassen. Denn bei richtiger Überwinterung besteht die Hoffnung, dass diese im Winterquartier weiter reifen. Dann können Sie in der Folgesaison nämlich zwei Mal ernten: Die Fruchtansätze vom Vorjahr liefern die erste Ernte im Juni oder Juli, die im selben Jahr gebildeten Früchte werden im September reif.
Da die Früchte nicht alle auf einmal ausreifen ist es wichtig zu wissen, wann ein Feigenbaum gepflückt werden darf. Das erkennen Sie zum einen an der milchigen Wachsschicht, die sich an den reifen Früchten bildet, zudem sollte die Frucht bei leichtem Druck auf die Schale etwas weicher sein und nachgeben. Lagern lassen sich reife Feigen nicht gut und auch längeres am Baum hängen lassen ist keine gute Idee, denn dann werden die Früchte schnell matschig. Also besser gleich pflücken und geniessen.
Der Rückschnitt eines Feigenbaums wird im Frühjahr nach dem Auswintern durchgeführt. Das ist zwar schade, weil Sie damit auch die Fruchtansätze der Vorsaison entfernen, besonders bei Kübelpflanzen muss diese Pflegemassnahme aber alle paar Jahre sein. Denn diese Züchtungen wachsen besonders kompakt und wenn man sie nicht regelmässig schneidet, fällt kein Licht mehr in das Innere der Krone. Die Folge: Früchte können nicht mehr ausreifen und der Feigenbaum trägt nur noch ein dünnes Blätterkleid an den äusseren Trieben.
Einen Schnitt im Herbst können wir Ihnen nicht empfehlen, da die Pflanzen dann viel Saft verlieren. In jedem Fall sollten Sie beim Schneiden Ihres Feigenbaums Handschuhe tragen, da der Pflanzensaft die Haut reizen kann.
Der Feigenbaum ist nur bedingt winterhart. Ohne geeigneten Winterschutz würde das Feigenbäumchen im Kübel entweder sehr stark zurückfrieren, oder sogar ganz absterben. Am besten überwintern Sie Ihren Feigenbaum an einem vor Wind und Regen geschützten Ort im Freien – beispielsweise unter einem Carport oder einem Vordach. Zum Schutz vor Frost und Kälte bedecken Sie den Erdballen mit einer dicken Schicht Laub, Tannenzweigen oder einer Matte aus Kokosfasern. Die Krone wird vorsichtig in Vlies eingewickelt. Da die Pflanze im Winter ohnehin ihr Laub abwirft, können Sie den Feigenbaum grundsätzlich auch in einem dunklen, kühlen Keller überwintern. Sofern Sie in einer Region mit besonders rauem Winterwetter wohnen, können wir Ihnen diese Methode nur empfehlen, da der Frostschutz im Freien dort eventuell nicht ausreichend ist. Problematisch wird die Überwinterung im Dunkeln nur im Frühjahr, weil Feigen sehr früh austreiben und dann einen hellen, aber kühlen Platz brauchen. Die Umgewöhnung vom Keller ins Freiland sollte aber in jedem Fall langsam und nicht zu früh erfolgen, so müssen Sie etwas länger auf Austrieb und Ernte warten, dürfen sich aber über ein gesundes, kräftiges Feigenbäumchen freuen.
Da sie kein Laub trägt, braucht die Feige im Winterquartier nicht viel Wasser. Giessen Sie den Feigenbaum gerade so viel, dass der Wurzelballen nicht austrocknet.
Diese Feigensorten sind winterhart* |
Twotimer® |
Amatrice Casale |
Bergfeige |
Rosetta |
Mère Veronique |
Perretta |
Rossa Rotondo |
Bornholmfeige |
Rouge de Bordeaux |
Dalmatie |
Brown Turkey |
Morena |
Hardy Chicago |
*Zumindest kurzweilig bis maximal -12° C
Sie können Ihren Feigenbaum einfach durch Stecklinge vermehren. Schneiden Sie dazu im Frühling einen circa 15 bis 20 Zentimeter langen verholzten oder unverholzten Trieb unterhalb eines Auges von Ihrem Bäumchen ab. Die unteren Blätter des Triebes können Sie nun entfernen, bevor Sie diesen direkt in Anzuchterde stecken. Das obere Ende des Triebes sollte idealerweise drei bis fünf Zentimeter aus der Erde schauen. Eine Plastiktüte über dem Pflanzengefäss sorgt für die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit für Ihren Sprössling, sodass Ihr Feigenbäumchen schneller austreiben kann. An einem hellen und warmen Standort bilden Ihre Stecklinge innerhalb kürzester Zeit Wurzeln aus.
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