Für jeden Piepmatz das passende Vogelfutter
Und Sonntag gibt’s wieder Vogelkino hinter der Fensterscheibe? Sind wir doch mal ehrlich: Vom Vogelfutter im Garten profitieren nicht nur die gefiederten Besucher; selten bietet sich die Gelegenheit, so viele Arten an einem Fleck aus nächster Nähe zu beobachten. Doch so unterschiedlich die Vögel sind, so unterschiedlich sind auch ihre Futtervorlieben. Nicht alle Vögel mögen Körner und auch die Landung am frei hängenden Futtersilo ist nicht jedermanns Sache. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie das Vogelfutter in Ihrem Garten so zusammenstellen, dass niemand in die Röhre guckt.
Körner- und Weichfutterfresser
Eigentlich ist es ganz einfach: Nicht jeder Vogel hat einen so kräftigen Schnabel, dass er damit die Hülsen von Sonnenblumenkernen und Erdnüssen knacken kann. Die bei uns heimischen Wildvögel lassen sich deshalb in Körnerfresser und Weichfutterfresser einteilen – hinzu kommen noch einige weniger wählerische Allesfresser. Körnerfresser bevorzugen grobe Körner, Weichfutterfresser lieben hingegen Obst oder tierische Kost. Für alle Vogelarten grundsätzlich ungeeignet sind Reste aus unserer Küche wie Brot, Salzkartoffeln oder gar Speckwürfel. Diese enthalten Gewürze und Salz, wovon die Tiere krank werden können.
Nahrungstabelle heimischer Wildvögel
Nahrungstypen | Geeignetes Futter | Vogelart |
---|---|---|
Körnerfresser | Körnermischungen, Sonnenblumenkerne, Bucheckern, Erdnüsse, Kürbiskerne, Walnüsse und Haselnüsse (gehackt), Hanf | Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Amsel, Star, Drossel, Wacholderdrosseln |
Weichfutterfresser | Äpfel, Rosinen, Getreideflocken, Mehlwürmer, Hanf, Haferflocken, Kleie, Mohn, geschälte Sonnenblumenkerne, Fettfutter aus kleinen Saaten | Fink, Sperling, Zeisig, Gimpel |
Allesfresser | Körner, Früchte, Fettfutter, Mehlwürmer | Meise, Specht, Kleiber |
Verschiedene Futterstellen anbieten
Der Meisenknödel hält, was er verspricht: Denn die Meise fühlt sich beim Fressen an frei hängenden Futterstellen besonders sicher und wird dieses Angebot entsprechend dankend annehmen. Doch das ist nicht jedermanns Sache und sogar wenn Sie eine Mischung aus Futterkomponenten im Vogelhaus anbieten kann es passieren, dass einige Vogelarten nicht an das Futter herankommen. Sogenannte Bodenfresser brauchen zum Landen viel Platz und meiden deshalb kleinere Vogelhäuser oder frei hängende Futtersilos. Zu ihnen gehören beispielsweise Rotkehlchen, Amsel oder Buchfink. Die eine perfekte Lösung für alle Vogelarten gibt es also nicht. Wenn Sie allen Vögeln in Ihrem Garten etwas bieten möchten, sollten Sie sowohl beim Futter als auch bei der Art der Futterstelle für Abwechslung sorgen.
Das sollten Sie beim Füttern von Vögeln unbedingt beachten
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Wenn Sie die Vögel in Ihrem Garten auch im Sommer füttern möchten, sollten Sie das Angebot während der Jungvogel Fütterungszeit von April bis Juli unbedingt umstellen. Denn anders als zunächst angenommen wissen Vogeleltern oft nicht mehr, was gut für ihre Jungen ist. Natürlicherweise müssten die Jungvögel von ihren Eltern in den ersten Wochen ausschliesslich mit proteinreichen Insekten gefüttert werden. Haben sich die Eltern jedoch zu sehr an das vom Menschen angebotene Futter als Teil ihrer eigenen Nahrung gewöhnt, verfüttern sie die groben Stücke aus Sonnenblumenkernen oder Erdnüssen auch an ihre Kinder, die an der für sie noch unverdaulichen Nahrung qualvoll verenden. Das können Sie ganz einfach verhindern, indem Sie ab April gröbere Nüsse und Hülsenfrüchte aus Ihrem Futterangebot entfernen und diese durch feine Saaten oder gar Mehlwürmer ersetzen.
2
Hat sie der Vogel einmal verschlungen, finden die im Futter enthaltenen Samen früher oder später ihren Weg in die Natur. Umso wichtiger ist es, dass Sie mit Ihrem Vogelfutter ausschliesslich heimische Beeren und Saaten anbieten. Besonders billige Vogelfuttermischungen enthalten immer wieder invasive Pflanzenarten, die auf der Verpackung nicht deklariert sind. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Pflanzen wie Windenknöterich oder die Blutrote Fingerhirse, die als Unkraut gelten und in erster Linie Landwirten zu schaffen machen. Sät sich durch die Ausscheidungen der Vögel hingegen die Beifuss-Ambrosie in Ihrem Garten aus, können sich daraus unmittelbaren Folgen für Ihre Gesundheit ergeben. Die Pflanze ist dafür bekannt, starke allergische Reaktionen hervorzurufen, die von tränenden Augen über Kopfschmerzen bis hin zu Atemnot reichen können. Beim Kauf von Fertigfuttermischungen lohnt es sich also durchaus, auf Qualität zu achten. Und wenn Sie ganz sicher gehen möchten, stellen Sie am besten ihre eigene Mischung her.
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Ist die Futterstelle einmal entdeckt, vergehen meist nur weniger Tage, bis aus zögerlichen Besuchern treue Stammgäste werden. Besonders im Vogelhaus trappeln im Laufe eines Tages zahllose Füsse über das Futter und gutes Essen regt bekanntlich die Verdauung an. Reinigen Sie Futterstellen und auch Tränken deshalb unbedingt regelmässig, um die Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Auch beim Putzen darf das Tierwohl nicht aus dem Auge verloren gehen, scharfe Reiniger tauschen Sie am besten gegen eine Bürste und kochend-heisses Wasser. Damit das Futter nicht allzu sehr beschmutzt werden kann ist es empfehlenswert, immer nur kleine Portionen auszulegen, die innerhalb eines Tages verputzt werden.
Natürliche Futterquellen im Garten
Der natürlichste und günstigste Weg, um Vögel bei ihrer Nahrungssuche zu unterstützen, ist ein breites Nahrungsangebot im eigenen Garten. Das erreichen Sie zum Beispiel durch das Anpflanzen von Obstbäumen oder Beerenhecken, die den Tieren obendrein einen sicheren Nistplatz bieten. Aber auch wenn Sie Sonnenblumen gesät haben, können sich die Vögel im Herbst an den ausgereiften Kernen bedienen. Insbesondere für Weichfutterfresser ist es wichtig, dass sich Insekten im Garten wohlfühlen. Räumen Sie Laub und totes Holz deshalb nicht gleich auf den Kompost, damit sich darunter Insekten mit ihren Larven ansiedeln können.
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