Wie bewässere ich meine Pflanzen im Urlaub?

Diesen Trick kennen Sie wahrscheinlich bereits, da er oft empfohlen wird und sich bewährt hat: die umgedrehte Flasche. Dazu einfach ein Loch in den Deckel piksen, die Flasche mit Wasser füllen und in den Blumentopf stecken. Durch den Unterdruck tröpfelt das Wasser langsam in die Erde. Besonders gut eignen sich Glasflaschen mit einem langen, schmalen Flaschenhals. Sie können am leichtesten in die Erde gedrückt werden, sind besonders standhaft und nachhaltig. Sie haben gerade keine passende Glasflasche zur Hand? Kein Problem, eine Flasche aus hartem Kunststoff funktioniert ebenfalls. In den Deckel vorsichtig einen Nagel von Innen nach Aussen schlagen, damit die Flasche nicht so schnell umkippt.

Eine weitere Methode zur Urlaubsbewässerung ist der Trick mit dem dicken Garn oder Baumwolldocht: Den Faden auf dem Boden eines Eimers fixieren und das andere Ende tief in die Erde der Pflanze stecken. Achten Sie darauf, dass der Wassereimer ca. 30 cm höher als die Pflanze steht. Die Flüssigkeit saugt sich durch das Garn und kommt direkt bei den Wurzeln an.

Kübelpflanzen auf Ihrer Terrasse oder Balkon während Ihrer Urlaubszeit mit ausreichend Wasser zu versorgen, ist schon anspruchsvoller.

Schaffen Sie mit einer wasserspeichernden Blumenerde mit von Anfang an die richtige Grundlage. Die speziellen Erden für Balkon- und Kübelpflanzen speichern das Giesswasser und geben es bedarfsgerecht an die Pflanzen ab. Dadurch trocknet die Blumenerde deutlich langsamer aus.

Bei einem Kurzurlaub reicht es oftmals aus, die Pflanzen dicht aneinander an einen schattigen Ort, z.B. an der Nordwand des Hauses zu platzieren. Auf beengtem Raum wachsen sie zwar nicht so gut, vertrocknen aber nicht. Verwenden Sie Untersetzer für Ihre Töpfe, die Sie vor Ihrer Abreise mit Wasser befüllen. Die Pflanzen in eine grosse mit Wasser gefüllte Wanne zu stellen, empfehlen wir nicht, da die Gefahr sehr hoch ist, dass die Wurzeln durch die Staunässe faulen.

Sie verwenden für Ihre Blumen bereits Wasserspeicherkästen bzw. -kübel? Purer Luxus! Die Pflanzen ziehen sich automatisch die benötigte Feuchtigkeit aus dem Wassertank im unteren Teil der Kästen. Lesen Sie am Wasserstandanzeiger ab, wann der Tank wieder aufgefüllt werden muss. Sind die Kübel im Schatten platziert, so ist der Wasserbedarf für durchschnittlich eine Woche gedeckt.

Wenn Sie einen längeren Urlaub geplant haben, bietet sich auch ein automatisches Bewässerungssystem an? Das „Micro-Drip-System Aktion Start Set Pflanztöpfe S“ von Gardena wird an einen Gartenschlau bzw. Wasserhahn angeschlossen. Es besteht aus fünf regulierbaren Endtropfern, mit denen die Kübelpflanzen bedarfsgerecht mit Feuchtigkeit versorgt werden können.

Besonders im Obst- und Gemüsebeet ist es ärgerlich, wenn die mühsam angezogenen Pflanzen vertrocknen und die Hitze die Ernte zunichtemacht. Neben einem automatischen Bewässerungssystem hat sich im Hochbeet auch die sogenannte „Olla“ Methode bewährt. „Olla“ kommt aus dem Spanischen und bedeutet „Topf“. Dafür werden zwei unglasierte Tontöpfe übereinander geklebt und als Wasserspeicher genutzt. 

Zuvor das Loch des einen Topfes z.B. mit einer kleinen Fliese oder Tonscherbe wasserdicht verschliessen.

Die zwei Tontöpfe mit nässebeständigem Kleber (Heisskleber oder Silikon) mit den Öffnungen aneinander kleben.

Mit dem zweiten offenen Loch nach oben die Gefässe bis kurz unter den Rand in die Erde setzen. Über das unverschlossene Loch Wasser einfüllen. Jetzt nur noch eine kleine Fliese oder Tonscherbe lose auf das Loch legen – fertig ist die „Olla“-Bewässerung.

Aber wie gelangt das Wasser nun an die Wurzeln? Wie Sie wahrscheinlich wissen, kann durch offenporige Tontöpfe Flüssigkeit entweichen. Die Pflanzen werden unterirdisch mit Feuchtigkeit versorgt ohne, dass auch nur ein Tropfen wertvolles Wasser verdunstet.

Darüber hinaus können Sie Ihr Gemüsebeet hacken und vollständig mulchen. Das funktioniert am besten mit einer Mischung aus Rasenschnitt und anderen Gartenabfällen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Schnittgut trocken oder noch nass ist, weil der Rasen gerade erst gemäht wurde. Das Gras spendet Schatten und die Erde trocknet nicht so schnell aus.

Vor allem neu gepflanzte Hecken vertragen keine langen Dürreperioden. Damit Sie sich nach Ihrem Urlaub nicht ärgern und die Hecke vertrocknet vorfinden, sollten Sie vor der Abreise gewisse Vorkehrungen treffen. Mulchen Sie den Wurzelbereich der Pflanzen zuvor, z.B. mit Rasenschnitt. Das Wasser verdunstet unter der Schicht nicht so schnell. Ein Tropfschlauch mit kleinen Löchern im Abstand von ca. 30 cm verhindert, dass die Erde komplett austrocknet.

Unsere Rasenflächen sind meist der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Mähen Sie Ihren Rasen deshalb kurz bevor Sie Ihre Reise antreten und lassen das Schnittgut liegen. Am besten so wässern, bis der Boden 15 cm in die Tiefe mit Feuchtigkeit vollgezogen ist. Eine pauschale Wassermenge kann aufgrund unterschiedlicher Bodenbeschaffenheiten nicht definiert werden. Mit einem speziellen Messgerät können Sie die Bodenfeuchtigkeit überprüfen. Ein Rasensprenger mit Zeitschaltuhr liefert in Ihrer Abwesenheit die nötige Bewässerung.