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Bedürfnisse
Blütezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Krokus pflanzen
Frühjahrskrokusse blühen fast zeitgleich mit den Schneeglöckchen und tauchen ganze Wiesen in kunterbunte Farben. Die Knollengewächse sind bereits seit der Antike bekannt. Wahrscheinlich haben schon die alten Griechen sie als Krokusse bezeichnet. Eine Art erfreute sich bei ihnen besonders hoher Beliebtheit: der Safrankrokus (Crocus sativus). Bereits im Altertum stellte man aus dessen getrockneten Blütennarben Medizin, Farbstoff und Gewürz her. Ungefähr seit dem Mittelalter bauten die Menschen den Krokus dann als Zierpflanze an. Wir verraten Ihnen, wie Sie den Frühlingsboten in Ihrem Garten anpflanzen und damit das Ende des Winters einläuten.
Insgesamt sind etwa 90 unterschiedliche Krokusarten dokumentiert. Die meisten davon sind Zuchtformen und Hybride, die im Laufe der Zeit nach und nach entstanden sind. Besonders begehrt bei den Sammler:innen der Pflanze sind jedoch die Wildformen. Diese kommen ursprünglich aus Mittel- und Südeuropa, dem Mittleren Osten, Nordafrika und Westchina. Die meisten Arten sind aber in der Türkei oder Griechenland zu Hause. In der Natur findet man sie vor allem in Nadelwäldern, immergrünen Eichengebüschen und an Felsabhängen.
Die Zuchtformen werden aus gartenwürdigen Krokusarten gezüchtet. Es gibt sie in einer vielfältigen Farbbandbreite – angefangen bei Lila über Gelb und Purpurfarben bis hin zu reinem Weiss. Besonders beliebt ist beispielsweise der Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus), der auch Dalmatiner- oder Bauern-Krokus genannt wird. Er bezaubert seine Betrachter:innen mit zarten, violetten Blüten. Der Balkan-Krokus (Crocus chrysanthus) ist für seinen niedrigen Wuchs bekannt, weshalb er auch als „Kleiner Krokus“ bezeichnet wird. Mit leuchtend gelben Blüten sorgt der Goldbrokat-Krokus (Crocus angustifolius) bei vielen Gartenbesitzer:innen für gute Laune – ebenso wie der zartviolett blühende Frühlingskrokus (Crocus vernus), der auch Frühlings-Safran genannt wird. Aber nicht nur im Frühling dürfen wir uns an den hübschen, kleinen Krokussen erfreuen, denn einige Arten blühen auch im Herbst: So blühen sowohl der Safran-Krokus (Crocus sativus) als auch der violett blühende Herbstkrokus (Crocus speciosus) erst, wenn der Garten anfängt in Rot-, Orange- und Gelbtönen zu leuchten.
Krokusse werden oftmals den Zwiebelgewächsen zugeordnet. Dabei handelt es sich jedoch um einen Irrtum, denn sie besitzen unter der Erde einen verdickten Stängelteil, haben also eine Stängelknolle anstatt einer Zwiebel. Zwar ist die Knolle nur einjährig, aber auch im folgenden Jahr müssen Sie nicht auf Ihre Krokusse verzichten. Die Knolle bildet jedes Frühjahr mindestens eine Tochterknolle, bevor sie abstirbt. Daraus treiben grashalmähnliche dünne Blätter.
Bei den Krokussen können drei Gruppen unterschieden werden: Es gibt die Frühlingsblüher, die Grossblumigen Hybriden und die Herbstblüher. Frühblüher wie der Kleine Krokus oder der Elfen-Krokus zeigen ihre Blüten bereits im Februar bis März. Die Grossblumigen Hybriden blühen teils bis in den April hinein. Von September bis Oktober öffnen sich dann die Blüten der Herbstblüher, zu denen der Safran-Krokus und der Herbstkrokus gehören.
Wann Sie Ihre Krokusse pflanzen sollten, hängt von der Art und der Blütezeit ab. Haben Sie herbstblühende Krokusse, so sollten Sie diese im Spätsommer in die Erde setzen. Die perfekte Pflanzzeit für frühjahrsblühende Arten ist hingegen im Herbst.
Krokusse kommen als Zierpflanzen im Garten zum Einsatz. Wenn Sie nur einen Balkon oder eine Terrasse haben, müssen Sie trotzdem nicht auf den Frühlingsboten verzichten: Krokusse können auch in Balkonkästen oder Kübel gepflanzt werden.
Frühblühende Krokusse freuen sich über einen sonnigen Standort, während es für herbstblühende Arten auch ein halbschattiges Plätzchen sein darf. Grossblumige Hybriden können Sie ebenfalls an einen sonnigen bis halbschattigen Platz pflanzen. Generell sollten Sie bei der Standortwahl aber auf jeden Fall beachten, dass die Blüte spärlicher ausfällt, je weniger Ihre Krokusse mit Sonnenlicht versorgt werden.
Während Herbstkrokusse bevorzugt auf feuchteren Gartenböden wachsen, sind Frühlingskrokusse unter anderem auch auf eher sandigen oder steinigen Böden zu finden. Generell gilt: Damit die Knolle nicht Opfer von Staunässe wird, achten Sie immer auf einen durchlässigen Boden.
Um Ihre Krokusse einzupflanzen, graben Sie ein etwa sechs bis zehn Zentimeter tiefes Pflanzloch. Je grösser die Knolle, desto tiefer darf das Loch sein – Herbstkrokusse werden also etwas weiter in die Erde gepflanzt als die kleineren Knollen der Frühlingskrokusse.
Da Krokusse Zugwurzeln haben, mit denen sie sich mit Feuchtigkeit und Nährstoffen auch aus tieferen Erdschichten versorgen können, können sie auch in ein flacheres Pflanzloch gesetzt werden. Damit jede Knolle genügend Platz hat, sollte auch der Abstand zwischen ihnen sechs bis zehn Zentimeter gross sein. Wenn Sie sich das Pflanzen erleichtern wollen, empfehlen wir Ihnen einen sogenannten Zwiebelstecher, mit dem Sie die Pflanzlöcher ausheben können.
Es ist auch möglich, Krokusse im Haus zu ziehen. Dafür muss der Topf mit den Krokusknollen jedoch zunächst nach draussen gestellt werden, damit sie einen Kältereiz erfahren, ohne den sie kaum wachsen. Später können sie dann entsprechend ins Haus geholt werden. Halten Sie die Knollen in dieser Zeit mässig feucht. Die Krokusse dürfen erst an einen hellen und wärmeren – jedoch keinesfalls zu warmen – Platz, wenn die Knollen austreiben. Um die Blütezeit Ihrer Krokusse im Haus zu verlängern, sollten Sie verblühte Blüten regelmässig auszupfen, bevor diese zu faulen beginnen und so möglicherweise noch andere, sich gerade öffnende Blüten infizieren.
Krokusse sind zwar ohnehin bunte Hingucker in Ihrem Beet, wirken aber in Gruppen gepflanzt besonders toll aus. Dafür setzen Sie zehn oder mehr Knollen in einem Kreis oder einer anderen Fläche nebeneinander. Für die volle Farbpracht können Sie auch noch passende Nachbarn auswählen. Frühlingskrokusse passen beispielsweise gut zu Schneeglöckchen oder Winterlingen, da sie eine ähnliche Blütezeit haben. Alternativ können Sie die Knollen auch etwas mehr verteilen und in Ihre Wiese pflanzen. Für diesen Zweck eignen sich Gold-Krokus, Elfen-Krokus und Frühlings-Krokus am besten, da sie gut verwildern. Bei diesen Arten handelt es sich ausserdem um früh blühende Krokusse – Sie können also trotz der Frühblüher pünktlich mit der Rasenpflege beginnen.
Sie sehen, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Ihre Frühlingsblüher so richtig in Szene zu setzen und damit den Frühling einzuläuten. Ihrer Kreativität sind also keine Grenzen gesetzt.
Ein bunter Krokusteppich unter laubabwerfenden Sträuchern ist ein echter Eyecatcher in Ihrem Garten.
Richtig pflegen
Krokus pflegen
Im Freien wachsende Krokusse müssen in der Regel überhaupt nicht gegossen werden. Sowohl im Frühjahr als auch im Herbst bekommt der Boden meist ausreichend Feuchtigkeit durch die Niederschläge. Zu viel Nässe, die sich im Erdreich staut, schadet den Knollen sogar eher, als ihnen zu helfen. Dadurch können sie im schlimmsten Fall verfaulen. Mit einem sandigen, lockeren Boden können Sie dabei helfen, dass keine Staunässe entsteht, die den Krokussen zusetzen würde.
Im Hinblick auf das Düngen ist bei Krokussen ebenfalls Vorsicht geboten. Meist müssen Sie keine zusätzlichen Nährstoffe hinzuführen. Einzig Krokusse, die sehr dicht neben anderen Blumen stehen, benötigen eventuell ein bisschen zusätzlichen Dünger. Manche Gärtner:innen empfehlen auch, die Krokusse zu düngen, damit sie sehr grosse und farbkräftige Blüten hervorbringen. Wenn Sie das ausprobieren möchten, verabreichen Sie einmal während des Austriebs eine kleine Menge organischen Flüssigdünger. Diesen können Sie ganz einfach mit dem Giesswasser ausbringen.
So schön Krokusse während der Blüte auch aussehen, sobald sie ihre Blätter langsam hängen lassen und gelb werden, ist der Griff zur Schere häufig der erste Reflex. Krokusse brauchen jedoch keinerlei Pflegerückschnitt nach der Blüte. Ganz im Gegenteil: In den verwelkenden Blättern sind noch zahlreiche Nährstoffe, die die Pflanze wieder in ihre Knolle zieht. Schneiden Sie diese also vorzeitig ab, nehmen Sie Ihrem Krokus die Grundlage, bis zur nächsten Blütezeit überdauern zu können. Aus diesem Grund ist es ratsam, falls Sie Krokusse im Rasen gepflanzt haben, mit dem Mähen so lange zu warten, bis die Blätter Ihrer Krokusse komplett vergilbt sind.
Für den Krokus müssen Sie keinerlei Wintermassnahmen durchführen, denn er ist komplett winterhart. Dementsprechend benötigt er auch keinen Winterschutz. Auch die Blüten sind robust: Selbst, wenn sich die Blüten im zeitigen Frühjahr schon geöffnet haben, kann ihnen ein erneuter Schneefall nichts anhaben. Oft wachsen die Blüten sogar durch die Schneedecke hindurch.
Krokusse enthalten Picrococin, welches für den Menschen als schwach giftig eingestuft wird. Dennoch ist der Krokus weitestgehend ungefährlich, auch weil der Giftstoff sehr bitter schmeckt und die Pflanze deshalb glücklicherweise oft rechtzeitig wieder ausgespuckt wird. Nach dem Verzehr kommt es vor allem bei kleinen Kindern zu Vergiftungssymptomen wie Durchfall, Erbrechen und Magenschmerzen. Höhere Dosierungen können auch zu Schwindel, Koliken, Krampfanfällen und einem Kreislaufkollaps führen. Vorsicht ist auch bei Tieren geboten: Für Kaninchen, Katzen, Hunde und Pferde kann das Gift des Krokus bei Verzehr tödlich sein. Zwar besteht bei Hunden oder Katzen kaum Gefahr, da der Krokus für Nicht-Grasfresser eher uninteressant ist, bei Meerschweinen oder Kaninchen sollte man jedoch Acht geben!
Krokusse müssen Sie nicht gezielt vermehren, denn das erledigen die Pflanzen allein. Jede Knolle bildet unter der Erde Tochterknollen, aus denen neue Blätter wachsen. Wenn Sie möchten, können Sie die Tochterknollen im Sommer aus der Erde holen. Dann haben Sie die Möglichkeit, sie an eine andere Stelle in Ihrem Garten zu verpflanzen. Das ist vor allem beim Safran-Krokus die Vermehrung der Wahl. Durch seinen dreifachen Chromosomensatz ist er unfruchtbar und kann deshalb ausschliesslich über die Tochterzwiebeln verbreitet werden.
Etliche andere Arten breiten sich auch durch Samen selbst aus, wenn sie sich an ihrem Standort wohlfühlen. Beim Krokus handelt es sich um einen Kaltkeimer. Wie die Bezeichnung schon andeutet, müssen die Samen einige Tage Temperaturen um den Nullpunkt ausgesetzt sein, um überhaupt keimen zu können. Auch danach brauchen Sie noch Geduld mit den Krokussamen: Es dauert oft noch mehrere Jahre, bis eine blühende Pflanze zu sehen ist.
Krokusse sind nicht nur sehr pflegeleichte Pflanzen, wenn sie den richtigen Standort haben, sind Krankheiten auch kein grosses Problem. Staunässe kann im schlimmsten Fall jedoch zu einer Pilzerkrankung der Knolle führen. Leider kommt für die betroffenen Pflanzen jede Hilfe zu spät. Trotzdem sollten Sie schnell handeln, um eine Ausbreitung auf die umliegenden Pflanzen zu vermeiden. Holen Sie die infizierten Knollen aus der Erde und entsorgen diese im Restmüll. Da der Pilz leider trotzdem im Boden überleben kann, pflanzen Sie an der betroffenen Stelle in den nächsten Jahren besser keine Zwiebelgewächse mehr in den Boden.
Nicht nur bei uns Menschen ist der Krokus sehr beliebt, ein Schädling, der es auf den Krokus abgesehen hat, ist vor allem die Wühlmaus. Sie spürt die Knollen unter der Erde auf und frisst sie. Entweder stellen Sie spezielle Fallen gegen Wühlmäuse auf oder Sie verwenden Vergrämungsmittel. Möchten Sie die kleinen Tiere im Garten nicht direkt bekämpfen, ist es auch möglich, die Krokusknollen mit einem Pflanzkorb zu schützen, sodass der Nager diese nicht mehr erreichen kann.
Es ist auch möglich, Krokusse im Haus zu ziehen. Dafür muss der Topf mit den Krokusknollen jedoch zunächst nach draussen gestellt werden, damit sie den entsprechenden Kältereiz erfahren, da sie sonst kaum wachsen. Später können sie dann entsprechend ins Haus geholt werden. Halten Sie die Knollen in dieser Zeit mässig feucht. Die Krokusse dürfen erst an einen hellen und wärmeren – jedoch keinesfalls zu warmen – Platz, wenn die Knollen austreiben. Um die Blütezeit Ihrer Krokusse im Haus zu verlängern, sollten Sie verblühte Blüten regelmäßig auszupfen, bevor diese zu faulen beginnen und so möglicherweise noch andere, sich gerade öffnende Blüten, infizieren.
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