Vor welchen Schädlingen Sie sich jetzt in Acht nehmen sollten
Kaum ist die Saison gestartet, stehen Hobbygärtner schon wieder vor der Herausforderung, ihre Pflanzen vor Schädlingen zu schützen. Unser Gesal Beratungsteam klärt auf, welche Schädlinge nun ihr Unwesen treiben.
Fragen an das Gesal Beratungs-Team
Das lässt sich so leicht nicht beantworten und hängt natürlich immer stark davon ab, wie sich das Wetter in den kommenden Wochen entwickeln wird. Wovon wir sicherlich ausgehen können, ist, dass es auch in diesem Jahr wieder zu einem starken Blattlausbefall kommen wird. Wegen des milden Winters haben sehr viele erwachsene Tiere, man spricht auch von Adulten, überlebt, und werden nun, zusammen mit der neu auftretenden Generation, für doppelten Ärger sorgen. Weil sie sich sehr rasant vermehren, sollte am besten direkt bei ersten Anzeichen gehandelt werden.
Je nachdem, was für eine Pflanze befallen ist, kann z.B. ein Bio Insektizid helfen. Mit einem anwendungsfertigen Mittel lässt sich der Befall besonders leicht in den Griff kriegen, da die Pflanze einfach von allen Seiten gleichmässig eingesprüht wird. Das wirkt übrigens auch prima zur Vorbeugung von Schädlingen an mediterranen Pflanzen. Am besten kurz vorm Ausquartieren einmal einsprühen – das verhindert, dass sich aus noch vorhandenen Eigelegen sehr rasch wieder Blattläuse, andere saugenden Insekten oder Spinnmilben, entwickeln können.
Warum ist das Risiko jetzt hoch?
Viele mediterrane Pflanzen werden an einem kühlen und hellen Standort überwintert. Leider können dort auch die Eier der Spinnmilben recht gut überdauern, da sie keinem Frost – den sie gar nicht mögen – ausgesetzt sind. Wenn die Tage wieder länger werden und die Temperaturen steigen, können sich aus den überwinterten Eier sehr rasch erwachsene Spinnmilben entwickeln, die sich dann insbesondere am frischen Grün der Pflanze mit Nahrung versorgen wollen.
Schädlinge im Frühjahr
Trauermücken könnten eventuell ein Thema werden. Jetzt zum Start der Gartensaison haben sich die meisten Hobbygärtner wieder mit Blumenerde eingedeckt, umgetopft, usw. Normalerweise schaden Trauermücken Pflanzen nicht, weil sie organisches Restmaterial zersetzen. Doch bei zu starker Population kann daraus schnell eine Plage werden. Vor allem feuchte Erde ist für die Weibchen der ideale Platz zur Ablage ihrer Eier. Dann heisst es: entweder in frische Erde umtopfen oder auf ein Produkt mit dem Wirkstoff Bacillus thuringiensis setzen, das bei der Trauermückenlarvenbekämpfung im Giessverfahren verwendet wird.
Der Buchsbaumzünsler ist gefürchtet
Wer noch einen gesunden Buchs hat, sollte seine Pflanzen bestmöglich stärken, damit sie widerstandfähiger werden, z.B. mit einer Düngung mit einem Buchsdünger. Eine spezielle Falle kann ausserdem dabei helfen, den Befall frühzeitig festzustellen. Diese lockt die Männchen an, sodass die weiblichen Falter unbegattet bleiben; eine weitere Verbreitung wird also gestoppt.
Pflanzen vor Schädlingen schützen
Am meisten hilft es, aufmerksam zu sein. Wer seinen Garten bewusst wahrnimmt, wird auch schnell feststellen, wenn es manchen Pflanzen nicht so gut geht. Und falls sich wirklich bereits Schädlinge ausgebreitet haben: Einen kühlen Kopf bewahren und schnell handeln – dann dürfte der Besuch der ungebetenen Gäste nur von kurzer Dauer sein.
Zahlreich
So erkennt man sie:
Blattläuse sind etwa 1 mm gross und können entweder eine grüne, rote oder schwarze Farbe haben. Sie sitzen vor allem an Triebspitzen, Blättern und Blütenknospen, wo sie den Pflanzensaft aussaugen. Diese Stellen werden in Form von „Sprenkeln“ auf den Blättern sichtbar. Die Folge sind gekräuselte Blätter und sterbende Triebe; im schlimmsten Fall stirbt die Pflanze sogar ganz ab. Auch ein klebriger Belag auf den Blättern kann ein Indiz für Blattläuse sein (Honigtau).
So wird man sie wieder los:
Da sich Blattläuse sehr schnell vermehren, sollte bei den ersten Anzeichen eines Befalls ein Insektizid aus natürlichen Inhaltsstoffen zum Einsatz kommen. Gelbsticker oder -tafeln helfen, wenn die Blattläuse bereits Flügel ausgebildet haben.
Lästig
So erkennt man sie:
Vor allem die Larven von Trauermücken können erheblichen Schaden anrichten, da sie die Wurzeln anfressen. Sie sind etwa 6-7 mm lang, grauweiss und haben eine schwarze Kopfkapsel. Ausgewachsene Tiere sind dunkel gefärbt und gut durch ihren taumelnden Flug zu erkennen.
So wird man sie wieder los:
Die Larven der Trauermücken können mit einem Insektizid bekämpft werden. Leimfallen fangen erwachsene Mücken ab und verhindern eine weitere Eiablage.
Blattsauger
So erkennt man sie:
Spinnmilben sitzen meistens auf den Blattunterseiten von Pflanzen und entziehen ihnen Nährstoffe. Vertrocknete Blätter und Blattfall sind die Folgen. Zunächst können sie auch weisslich-gelb gesprenkelt oder fahl sein. Auch feine Gespinste deuten auf Spinnmilben hin, die allerdings aufgrund ihrer geringen Grösse mit blossem Auge kaum zu erkennen sind.
So wird man sie wieder los:
Eventuell kann es schon helfen, die Pflanze mit Wasser abzuspülen. Sofern möglich, sollte die Pflanze an einen luftigeren, und somit kühleren Platz gestellt werden. Bei stärkerem Befall die entsprechenden Blätter entfernen und schnellstmöglich mit einem Akarizid, das sind Produkte, die Milben bekämpfen, besprühen.
Nimmersatt
So erkennt man sie:
Da der Buchsbaumzünsler zunächst im verborgenen Inneren des Strauchs sein Unwesen treibt, wird der Befall häufig erst festgestellt, wenn es schon fast zu spät ist. Daher unbedingt auch die Zweige beiseiteschieben, um das Innere der Pflanze zu prüfen. Die Merkmale der bis zu 5 cm grossen Raupe sind eine gelbgrüne Färbung, ein schwarzer Kopf, schwarze Flecken sowie weisse und schwarze Streifen. Auch Gespinste zwischen den Blättern sind ein Indiz dafür, dass sich der Buchsbaumzünsler breitgemacht hat.
So wird man sie wieder los:
Bei geringem Befall an einzelnen Pflanzen können die Raupen mit der Hand entfernt werden. Da die Raupen allerdings oft nur schwer zu entdecken sind, ist das manuelle Sammeln relativ mühsam. Alternativ wirkt ein Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Azadirachtin, der aus dem Samen des Neembaumes gewonnen wird. Es sorgt dafür, dass die Raupen bereits nach kurzer Zeit das Fressen einstellen – und langfristig nicht überleben.
Hiermit schützen Sie Ihre Pflanzen
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