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Apfelbaum schneiden

Um sich im Spätsommer oder goldenen Oktober an einer reichen Apfelernte zu erfreuen, spielt neben einem sonnigen Standort mit nährstoffreichem Boden auch die richtige Pflege eine Rolle: Mit einem regelmässigen Schnitt können Sie Ihren Apfelbaum nicht nur in Form bringen, sondern auch in seiner Vitalität unterstützen. Denn wenn Triebe zu alt werden oder sich gegenseitig Licht und Platz wegnehmen, lässt die Kraft langsam nach – die reiche Apfelernte gehört dann leider der Vergangenheit an. Wir verraten Ihnen daher, wann und wie Sie Ihren Apfelbaum schneiden sollten, damit Sie sich jahrelang über viele leckere Äpfel freuen können!

Obstbaumschnitt

Wann kann man seinen Apfelbaum schneiden?

Der ideale Zeitraum für den klassischen Apfelbaumschnitt ist je nach Witterung von November bis März. Man spricht daher auch vom „Winterschnitt“. Mit dieser Schnittmassnahme wird der Apfelbaum zu neuem Wachstum angeregt. Suchen Sie sich dafür am besten einen regenfreien Tag mit milden Temperaturen. Ausserdem sollten keine starken Fröste mehr bevorstehen. In Regionen mit eisigen Wintern wartet man mit dem Winterschnitt daher lieber bis zum Februar oder März.
Zusätzlich gibt es im August noch den Sommerschnitt, bei dem meist nur etwas nachjustiert wird. Sollten Sie ein besonders wüchsiges Exemplar im Garten stehen haben, dessen Wachstum Sie ein wenig eindämmen wollen, können Sie den klassischen Rückschnitt ebenfalls im Sommer durchführen.

Warum muss man Apfelbäume schneiden?

Ein regelmässiger Rückschnitt spielt nicht nur für die Optik eine Rolle, sondern ist für eine gesunde Entwicklung des Baumes notwendig. Denn die Versorgung aller Triebe und Früchte kostet den Baum auf Dauer sehr viel Kraft und Nährstoffe. Wird ein Baum einige Jahre lang vernachlässigt, kann es passieren, dass die Früchte kleiner bleiben und weniger aromatisch schmecken. Dünnen Sie den Baum hingegen aus, sodass nur noch ein bis zwei Früchte pro Fruchtstand verbleiben, können sich die übrigen Äpfel besser entwickeln. Ausserdem führt solch ein ausgedünnter Fruchtbehang dazu, dass der Baum neue Blütenknospen für das nächste Jahr anlegen kann, sodass sich im kommenden Jahr wieder viele Äpfel bilden können.

Apfelbaum schneiden – für jeden Baum den passenden Schnitt

Je nachdem, ob es sich bei dem Apfelbaum in Ihrem Garten um einen Halb- oder Hochstamm, einen Spindelbusch, eine Zwergpyramide oder einen Säulenapfel handelt, fällt der Schnitt ein wenig anders aus. Während man bei grossen Apfelbäumen mit offener Mitte durchaus eine Leiter bemühen und ein paar Stunden seiner Freizeit opfern muss, ist der Rückschnitt bei einem Säulenbaum denkbar unkompliziert:

Buschbäume und Hochstämme sind Bäume mit einer „offenen Mitte“ – also ohne zentralen Leittrieb in der Mitte. Dass Haupttrieb gekürzt wird, liegt daran, dass er sonst recht hoch werden könnte, was die Ernte und Pflege des Baumes erschweren würde. Stattdessen fördert man drei bis vier starke Seitenäste, die sich zu Leitästen entwickeln, an denen sich mit der Zeit wieder neue Seitentriebe bilden. So wachsen Buschbaum und Hochstamm zu schönen Apfelbäumen mit halbrunder Krone heran.  

Bei einem Spindelbusch oder einer Zwergpyramide bleibt der Haupttrieb als zentraler Leittrieb in der Mitte stehen. Das entspricht auch dem Wuchscharakter dieser Bäume. Für Apfelliebhaber*innen wird die Ernte dennoch nicht erschwert - wie das bei einem Hochstamm der Fall wäre - da Spindelbäume und Zwergpyramiden weniger stark in die Höhe wachsen: Oft werden sie nur gute zwei Meter hoch.
Links und rechts vom Hauptrieb bilden sich Seitenäste, von denen einige als Leitäste dienen. Die Kronen der Zwergpyramiden und Spindelbüsche sind demnach eher kegel- beziehungsweise pyramidenförmig. Beide Bäume brauchen zudem einen Pfahl, an den der Leittrieb befestigt wird, um ihn zu stützen. Da die Spindelbäume neben ihrer kompakten Form auch für ihre reiche und zuverlässige Ernte bekannt sind, sind sie bei Obstanbauer*innen sehr beliebt. Auch in privaten Gärten findet man immer öfter Spindelbüsche und Zwergpyramiden.

Der Säulenbaum bildet einen starken Mitteltrieb, aus dem einige Seitentriebe wachsen. Werden diese zu lang, greifen Sie einfach zu einer scharfen Gartenschere und kürzen die Seitenäste auf zehn bis 15 Zentimeter. Sollte nach einigen Jahren der Stamm zu hoch werden, kann man ihn im Spätsommer oberhalb einer Seitenverzweigung zurückschneiden. Der Säulenbaum erinnert daher aufgrund seiner Form an eine Säule.

Pflanzschnitt

Apfelbaum mit Pyramidenkrone

Apfelbaum schneiden – in Form bringen

Damit sich junge Apfelbäume gut entwickeln, ist der Winterschnitt nach dem Pflanzen unumgänglich. Der sogenannte Pflanzschnitt sorgt dafür, dass sich der Apfelbaum besser verzweigt und eine schöne, pyramidenförmige Krone entsteht und keine Konkurrenzkämpfe zwischen senkrecht wachsenden Trieben entstehen. Dabei helfen Ihnen folgende Tipps:

  1. Damit der Apfelbaum seine Kraft nicht auf mehrere Triebe aufteilen muss, sollten Sie lediglich drei bis fünf Seitenäste stehen lassen. Wählen Sie am besten gut ausgeprägte, starke Äste aus, die in einem 45 Grad Winkel zum Hauptrieb wachsen. Diese Seitentriebe bilden die „Leitäste“ Ihres Apfelbaumes. Senkrecht wachsende Triebe bilden hingegen eine Konkurrenz zum Haupttrieb und müssen daher abgeschnitten werden. Auch nach innen wachsende, stark nach unten geneigte oder sich gegenseitig kreuzende Zweige stehen einem gesunden Wachstum und einer reichen Ernte im Weg.
  2. Achten Sie darauf, dass Sie beim Schneiden den Astring, also die wulstartige Verdickung am Astansatz, nicht verletzen, damit die Wunde am Baum besser verheilen kann.
  3. Kürzen Sie die verbleibenden Seitentriebe auf eine ähnliche Länge. Dafür schneiden Sie den jeweiligen Ast um etwa zwei Drittel zurück.
  4. Schneiden Sie den Haupttrieb etwa 20 bis 30 Zentimeter oberhalb der Seitenäste zurück.

Tipp:

In unserem Beitrag „Bäume richtig schneiden“ finden Sie viele weitere Tipps für die richtige Schnitttechnik. Denn es können durchaus Fehler passieren, die es Krankheitserregern erleichtern, in den Baum einzudringen und ihn zu schädigen.

Apfelbaum mit Pyramidenkrone

Apfelbaum schneiden – für ein gesundes Wachstum

Nachdem Sie Ihren Baum in Form gebracht haben, gilt es nun, diese Form zu erhalten und für ein gesundes Wachstum zu sorgen.
Wie schon zuvor beim Pflanzschnitt entfernen Sie auch beim Erziehungsschnitt alle senkrecht wachsenden Seitentriebe, die dem Haupttrieb Konkurrenz machen könnten – und die Blütenbildung und den Ertrag mindern können. Äste, die parallel wachsen, stehen ebenfalls in Konkurrenz zueinander. Entscheiden Sie sich hier für den besser ausgeprägten Trieb. Auch Äste, die nach unten oder innen wachsen, sollten entfernt werden. Überlange Triebe können Sie etwas stutzen und so in Form bringen. Darüber hinaus ist auf das Verhältnis zwischen Fruchttrieben und Blättertrieben zu achten. Denn die Blätter, die die Fotosynthese betreiben, sind für den Baum unersetzbar. Lässt man nur Fruchttriebe stehen in der Hoffnung auf eine besonders reiche Ernte, wird man im kommenden Jahr sehr enttäuscht werden. Gehen Sie beim Apfelbaumschneiden am besten von aussen nach innen vor.

Der Erziehungsschnitt wird in den ersten fünf bis zehn Jahren meist jährlich durchgeführt. Bei einem sehr langsam wachsenden Gesellen können auch mal ein oder zwei Jahre vergehen, bevor ein Rückschnitt notwendig wird. Das Apfelbaumschneiden um ein paar Jahre aufzuschieben, um dann einen Radikalschnitt zu wagen, ist jedoch nicht empfehlenswert. Denn wenn man den Baum zu stark einkürzt, reagiert er mit extremem Wachstum, was vermieden werden sollte.

Tipp bei Wassertrieben

Gerade nach starken Rückschnitten können sich auf der Oberseite von Trieben Wasserschosse bilden. Hierbei handelt es sich um lange, dünne Triebe, die auch Wasserreiser genannt werden, mit wenig Blättern, die quasi senkrecht in die Höhe „schiessen“. Es ist empfehlenswert, die Triebe so früh wie möglich zu entfernen, da sie dann noch weich und biegsam sind und sich recht leicht mit der Hand ausreissen lassen. Wenn Sie also im Sommer einige Wasserreiser an Ihrem Apfelbaum entdecken, warten Sie nicht bis zum Frühjahr, wenn Sie den Apfelbaum schneiden, sondern entfernen Sie die Wasserschosse möglichst zeitnah. Sind auch noch ein paar eingetrocknete, alte Früchte, sogenannte Fruchtmumien, zu sehen, freut sich Ihr Apfelbaum, wenn Sie ihn ebenfalls davon befreien. Die eingetrockneten Früchte sollten am besten nicht auf dem Kompost, sondern im Bio- oder Restmüll entsorgt werden, da sie oftmals sehr viel Infektionspotential bergen.

Apfelernte

Apfelbaum mit Pyramidenkrone

Apfelbaum schneiden – eine Verjüngungskur

Nach einigen Jahren verlieren die fruchttragenden Triebe an Kraft und Vitalität. Daher ist ein Erhaltungsschnitt beziehungsweise Verjüngungsschnitt wichtig. Damit sorgen Sie dafür, dass Ihr Apfelbaum selbst nach zehn Jahren noch in voller Blüte steht. Denn wird der Apfelbaum über längere Jahre nicht geschnitten, kann es passieren, dass der Baum jedes zweite oder dritte Jahr übermässig viele Früchte trägt und in den Jahren dazwischen die Erntekörbe leer bleiben. Wenn Sie sich also regelmässig über eine gleichbleibende, zuverlässige Ernte freuen möchten, sollten Sie die Pflege Ihres Apfelbaumes nicht allzu lang vernachlässigen.

Achten Sie darauf, dass die Baumkrone nicht immer grösser und ausladender wird, sondern versuchen Sie die Pyramidenform zu erhalten. Damit genügend Licht und Luft ins Innere der Baumkrone gelangen können, ist ein regelmässiges Ausdünnen – also beispielsweise das Entfernen konkurrierender oder nach innen wachsender Äste oder Wasserschosse – unverzichtbar. Das Licht benötigen die Blätter für die Fotosynthese und die zwischen den Ästen zirkulierende Luft sorgt dafür, dass die Blätter nach einem sommerlichen Regenschauer möglichst schnell abtrocknen können, damit sich Pilzkrankheiten nicht so rasch ansiedeln können.

Schauen Sie ausserdem, wie sich Ihr Apfelbaum mit der Zeit entwickelt: Welche alten Äste tragen kaum noch Früchte oder sind gar schon trocken geworden, wo haben sich neue starke Äste gebildet, die nun die Hauptrolle übernehmen können? Schneiden Sie daher alte Triebe, die kaum noch Ertrag bringen, ab und geben Sie den jüngeren Ästen eine Chance, aufzublühen.

Apfelbaum mit Kegelform

Spindelbusch schneiden – ein paar Tipps

Wie Apfelpyramiden werden auch Spindelbüsche mit einem zentralen Leittrieb gezogen, von dem vier Leitäste waagerecht abgehen. Suchen Sie sich dafür nach dem Pflanzen vier gut ausgeprägte Seitenäste, die circa 60 bis 90 Zentimeter über dem Boden wachsen aus. Entfernen Sie alle anderen Seitentriebe. Den Leittrieb sollten Sie um etwa drei Knospen über dem höchsten Seitenast abschneiden.

Nach dem Pflanzschnitt folgt im August der Sommerschnitt. Hierbei werden alle neuen Triebe, die senkrecht nach oben wachsen, abgeschnitten. Binden Sie Seitenäste, die zu sehr nach oben gerichtet sind, vorsichtig herunter, sodass sie fast waagerecht in der Luft liegen. Befestigen Sie nun am oberen Drittel des Astes ein spezielles Schlauchband oder einen weichen Kokosstrick und wickeln Sie das andere Ende der Schnur um den Stamm. Dadurch wird der Seitentrieb leicht nach unten in eine fast horizontale Position gezogen. Achten Sie darauf, dass die Äste und der Stamm nicht zu stark eingeschnürt werden und seien Sie beim Biegen vorsichtig, damit keine Äste abbrechen. Binden Sie die Leitäste auch nur dann herunter, wenn sie schon etwas kräftiger sind.

In den darauffolgenden Jahren können Sie die Bindungen entfernen, wenn die Leitäste problemlos in der Waagerechten bleiben. Ausserdem sollten nach innen wachsende Triebe entfernt und überlange, unverzweigte Triebe eingekürzt werden. Wachsen Äste ins Innere der Baumkrone oder steil nach unten, sollten Sie diese ebenfalls abschneiden. Wenn sich weiter oben weitere Seitenäste bilden, können Sie diese herunterbinden und ebenfalls in eine waagerechte Position bringen. Dadurch entsteht im Laufe der Zeit eine kegelförmige, gut verzweigte Baumkrone.

Verjüngungsschnitt

Wie kann man vernachlässigte, alte Apfelbäume verjüngen?

Sehr alte Apfelbäume, die über die Jahre hinweg ein wenig vernachlässigt wurden, rufen oft Assoziationen an struppige Besen hervor. Das liegt vermutlich daran, dass sich die Äste im oberen Bereich der Krone so stark verdichtet und verzweigt haben, dass sie an kleine Stroh- oder Reisigbesen erinnern. Durch diese Verästelungen dringt leider sehr wenig Licht ins Innere der Krone. Früchte und Blüten findet man deshalb oft nur noch im oberen Drittel der Baumkrone. Viele Gartenvögel mögen das zwar nicht als störend empfinden – man selbst kommt jedoch nur noch selten in den Genuss selbstgeernteter Äpfel, da sie ohne Leiter und Verrenkungen kaum zu erreichen sind. Ein radikaler Verjüngungsschnitt ist daher das Einzige, was in diesem Fall helfen kann: Schneiden Sie alle alten Triebe, die keine Früchte mehr tragen, ab und entfernen Sie die vielen kleinen Besen aus der Krone. Ausserdem sollten wie auch beim Erhaltungsschnitt alle nach innen oder unten wachsende sowie konkurrierende Triebe abgeschnitten werden. Das sorgt für mehr Licht und Luft in der Baumkrone. Aufgrund des starken Rückschnitts sind im folgenden Jahr leider mit zahlreichen Wasserschossen zu rechnen, die Sie möglichst zeitnah entfernen sollten. Ist Ihnen das geglückt, wird sich Ihr Apfelbaum schon bald erholt haben und Sie wieder mit leckeren Früchten versorgen!

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Eine hilfreiche Anleitung zum Rückschnitt und viele weitere Tipps mit anschaulichen Bildern zu Schnitttechniken gibt es in diesem Beitrag.

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